Gesundheits-Produkte

Das vegane Kondom „einhorn“


Da stehe ich im Bioladen vor dem Regal mit den Hygieneartikeln und suche langweilige Wattestäbchen und was finde ich: Designer-Kondome.
Als ich mich dann über die einhörner informierte, war ich nicht wenig überrascht, dass man die Dinger als vegan bewirbt. Sind das nicht alle Kondome? Den Gebrauch von Schafsdärmen für die Verhütung hätte ich eher ins Mittelalter verbucht. So bleibt die Frage: Was soll das? Und was ist in so einem Kondom eigentlich drin? Bei all den Hormonen, die sonst so in Verhütungsmitteln stecken, wäre es doch schön, wenn wenigstens das Präservativ gesundheitlich unbedenklich ist!

Ich will der Sache auf den Grund gehen und trage mein Anliegen in die Arzt-Öffnungszeiten Redaktion vor. Und die fragten umgehend bei dem jungen Berliner Unternehmen nach, ob sie Exemplare zum testen bekommen könnten. Gar kein Problem; kurze Zeit später kam ein nettes, kleines Paket mit mehreren Kondomen, Stickern, Button und Plakat an.
Zum Test: Als erstes wurden drei Testteams gewählt und mit einhörnern ausgestattet. Ich selbst durfte mit der Partnerin meines Vertrauens ebenfalls eine Testeinheit bilden. Und dann los im Namen der Wissenschaft!

Aber bevor wir zum Testergebnis kommen, möchte ich auf die eingangs aufgeworfenen Fragen eingehen. Die meisten Kondome sind aus Latex, also vulkanisiertem Kautschuk. Es gibt aber auch Alternativen aus Polyurethan oder Polyisorpren, da manche Menschen allergisch auf Latex reagieren. Alle Varianten erscheinen auf den ersten Blick vegan. Als Weichmacher wird manchmal das Milchprotein Casein verwendet und das ist dann nicht mehr vegan. Außerdem fällt die Beschichtungen der Präservative bei jedem Hersteller anders aus. Es kommen auch Inhaltsstoffe zum Einsatz, die nicht ganz unbedenklich sind.
Das schöne an den einhörnern ist, dass keine offenen Fragen bleiben. Die ganze Lieferkette ist transparent und es gibt auch keine Heucheleien. Die Gründer sagen offen, dass es schwer ist ein Produkt anzubieten, das in allen Bereichen direkt fair ist. Das Unternehmen strebt aber auch nach hohen Zielen: Gerechte Löhne aller involvierter Menschen, Steigerung der Biodiversität, CO2-Reduzierung, umweltfreundliche Verpackung. Das Konzept sollten sich andere Unternehmen doch bitte zum Vorbild nehmen. Erwähnenswert ist noch, dass die Gründer auch entrepreneur`s pledge ins Leben gerufen haben. Sie und 90 weitere Unternehmen verpflichten sich dazu, 50% ihres Gewinnes in gemeinnützige Projekte zu reinvestieren.

Verpackung – kreativ und hochwertig
Die Kondome kommen stylisch daher. Sie sind zu siebt in einer großen Vakuumverpackung zu haben. Viele verschiedene Motive zieren die Chipsbags (Verpackung). Mit einer Bandbreite von Pommes Frites bis hin zu penisähnlichen Gegenständen im Andy Warhol Style. Zum Teil lustige Sprüche und Zusatzangaben – zum Beispiel Kalorienverbrauch beim Sex – küren die Rückseiten. Da fehlen eigentlich nur noch Bilder vom Vater des abgebildeten Penis: Vom Künstler Silas Schmidt von Wymeringhausen. Arzt-Öffnungszeiten hat vor kurzem erst ein Bild von Schmidt von Wymeringhausen für das neue Büro erworben.

Der Praxistest
Nach fünf Wochen fanden sich die Testteams zusammen und schilderten Ihre Erfahrungen zum Einhorn Produkt. Da es sich bei Kondomen um Gesundheitsprodukte handelt, müssen sie hohen Standards genügen. Wir haben weniger geprüft, ob die Dinger halten – was ohne gewisse Technik auch schwierig ist – sondern vielmehr wie sie sich beim Sex machen. In erster Linie tun die Testobjekte auch das, was andere Kondome so tun: Das Liebesspiel unterbrechen, komisch riechen, direkten Hautkontakt vermeiden; aber natürlich auch vor ungewollten Schwangerschaften und Geschlechtskrankheiten schützen. Keines der Probandenpaare erwartet unseres Wissens nun Nachwuchs. Positiv bewertet wurde einheitlich die Oberflächenbeschaffenheit. Als kleiner Kritikpunkt wurde die Einheitsgröße erwähnt. Nicht jeder Mann hat den guten deutschen Durchschnittspenis. Da aber verschiedene Größen in Planung sind, wird wohl bald jeder Mann sein passendes einhorn finden können.

Fazit
Ein Spruch trifft hier des Pudels Kern am besten: „Alter Wein in neuen Schläuchen“. Es ist und bleibt ein Kondom. Die hohe Transparenz gibt uns aber das Gefühl ein Produkt zu benutzen, das gesundheitlich unbedenklich ist; ohne kritische Inhaltsstoffe. Dass tatsächlich nicht immer nur das Geld zählt. Sowohl die Personen entlang der Lieferkette werden fair behandelt, als auch ich als Verbraucher. Und dann liegt der hohe Mehrwert von Einhorntüten zusätzlich noch in der 50%igen Gewinnabführung an gemeinnützige Projekte. Und wenn schon damit geworben wird, muss ich es hier auch noch loswerden: Für Veganer ein super Produkt! Sex ohne Gewissensbisse.

Oder kurz und knackig gesagt: „Coitus for a better world“!




Über Martin S.

In einer Welt in der "Generalisten" nicht mehr gebraucht werden, ist Martin mit Passion ein Generalist. Ein Spezialist ist ihm zu langweilig. Er mag aber die Arbeit mit und von Fachspezialisten und sieht sich als ideale Symbiose mit ihnen.
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